Eine Patellaluxation, auch bekannt als Kniescheibenluxation, ist ein Zustand, bei dem die Patella (Kniescheibe) aus ihrer normalen Position im Kniegelenk herausrutscht. Dies kann zu Schmerzen, Lahmheit und einer Beeinträchtigung der Beweglichkeit führen. Patellaluxationen treten häufig bei Hunden auf, insbesondere bei kleinen Hunderassen, können aber auch Katzen und andere Tiere betreffen.

Arten der Patellaluxation

Mediale Patellaluxation: Die Kniescheibe rutscht zur Innenseite des Knies, häufiger bei kleinen Hunderassen.

Laterale Patellaluxation: Die Kniescheibe rutscht zur Außenseite des Knies, häufiger bei großen Hunderassen.

Indikationen für eine Operation

Chronische Lahmheit: Anhaltende Lahmheit oder Schmerzen, die durch die Luxation verursacht werden.

Wiederholte Luxationen: Häufiges Verrutschen der Kniescheibe, das die Lebensqualität des Tieres beeinträchtigt.

Grad III oder IV Luxation: Schwere Luxationen, bei denen die Kniescheibe entweder ständig luxiert ist oder leicht luxiert werden kann und nicht von selbst zurückspringt.

Voruntersuchungen

Klinische Untersuchung: Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustands des Tieres und spezifischer Symptome im Kniegelenk.

Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen zur Beurteilung der Position der Patella und zur Planung der Operation.

Bluttests: Zur Überprüfung der allgemeinen Gesundheit und zur Identifikation möglicher Risiken oder Komplikationen während der Operation.

Verfahren

Es gibt mehrere chirurgische Techniken zur Behandlung einer Patellaluxation, und die Wahl der Methode hängt von der Schwere der Luxation und den individuellen anatomischen Gegebenheiten ab.

1. Tibial Tuberosity Transposition (TTT):

Anästhesie: Der Hund wird unter Vollnarkose gesetzt.

Schnittführung: Ein Schnitt wird im Bereich des betroffenen Kniegelenks gemacht.

Osteotomie: Die Tibialtuberositas (Schienbeinansatz) wird durchtrennt und nach außen (bei medialer Luxation) oder nach innen (bei lateraler Luxation) versetzt.

Fixierung: Die neue Position wird mit einem Metallstift oder Schrauben fixiert.

2. Trochleoplastik:

Schnittführung: Ein Schnitt wird im Bereich des Kniegelenks gemacht.

Vertiefung der Rinne: Die Rinne im Oberschenkelknochen, in der die Patella gleitet, wird vertieft, um der Kniescheibe mehr Stabilität zu bieten.

3. Weichteilchirurgie:

Kapselraffung: Straffung der Gelenkkapsel auf der betroffenen Seite, um die Patella in Position zu halten.

Retinakulum-Release: Durchtrennen und Verlängern der straffen Gewebe auf der gegenüberliegenden Seite der Luxation.

Nachsorge

Schmerzmanagement: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente werden verabreicht.

Bewegungseinschränkung: Der Hund muss für mehrere Wochen nach der Operation in seiner Bewegung eingeschränkt werden, um die Heilung zu unterstützen.

Physiotherapie: Ist oft notwendig, um die Beweglichkeit und Muskulatur wieder aufzubauen.

Nachkontrollen: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Röntgenkontrollen, um den Heilungsverlauf zu überwachen.

Prognose

Die Prognose nach einer Operation zur Behandlung einer Patellaluxation ist in der Regel gut. Die meisten Hunde zeigen nach der Heilung eine deutliche Verbesserung der Stabilität und Funktion des Kniegelenks sowie eine Reduktion der Schmerzen. Komplikationen sind selten, können aber Infektionen, Versagen des Implantats oder erneute Luxationen umfassen.