Eine laparoskopische Ovarektomie ist ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff zur Entfernung der Eierstöcke (Ovarien) bei weiblichen Tieren. Dieser Eingriff wird häufig zur Sterilisation (Kastration) von Haustieren wie Hunden und Katzen durchgeführt. Die laparoskopische Methode bietet mehrere Vorteile gegenüber der traditionellen offenen Chirurgie, darunter geringere Schmerzen, schnellere Erholungszeit und kleinere Schnitte.

Indikationen

Sterilisation: Hauptindikation ist die Sterilisation von Hündinnen und Katzen, um ungewollte Fortpflanzung zu verhindern.

Prävention von Erkrankungen: Verhinderung von Eierstock- und Gebärmuttererkrankungen wie Pyometra (eitrige Gebärmutterentzündung) und Eierstocktumoren.

Verhaltensprobleme: Reduktion bestimmter hormonell bedingter Verhaltensweisen.

Voruntersuchungen

Klinische Untersuchung: Allgemeine Gesundheitsbewertung des Tieres, um sicherzustellen, dass es für die Anästhesie und den Eingriff geeignet ist.

Bluttests: Zur Überprüfung der allgemeinen Gesundheit und der Nierenfunktion, insbesondere wenn Kontrastmittel verwendet werden.

Fasten: In einigen Fällen muss das Tier vor der Operation nüchtern sein, insbesondere wenn eine Sedierung oder Anästhesie erforderlich ist.

Verfahren

1. Anästhesie: Das Tier wird unter Vollnarkose gesetzt.

2. Vorbereitung: Der Bauch des Tieres wird rasiert und sterilisiert, um eine Infektion zu verhindern.

3. Einführen der Trokar-Kanülen: Kleine Schnitte (etwa 0,5 bis 1 cm) werden in die Bauchdecke gemacht, und Trokar-Kanülen werden eingeführt, um Zugang zum Bauchraum zu erhalten.

4. Insufflation: Der Bauchraum wird mit CO2-Gas gefüllt, um Platz für die Instrumente und eine bessere Sicht zu schaffen.

5. Einführen des Laparoskops: Ein Laparoskop (eine dünne, beleuchtete Kamera) wird durch eine der Kanülen eingeführt, um das Innere des Bauchraums auf einem Monitor sichtbar zu machen.

6. Chirurgischer Eingriff: Spezielle laparoskopische Instrumente werden durch die anderen Kanülen eingeführt, um die Eierstöcke zu identifizieren und abzutrennen. Die Blutgefäße, die die Eierstöcke versorgen, werden abgebunden oder mit einem Elektrokauter versiegelt.

7. Entfernung der Eierstöcke: Die Eierstöcke werden durch die Kanülen entfernt.

8. Wundverschluss: Die Kanülen werden entfernt und die kleinen Schnitte werden mit wenigen Stichen oder Klammern verschlossen.

Nachsorge

Schmerzmanagement: Schmerzmittel und eventuell entzündungshemmende Medikamente werden verabreicht, um postoperative Schmerzen zu lindern.

Bewegungseinschränkung: Das Tier sollte sich einige Tage nach der Operation schonen, um die Heilung zu unterstützen.

Wundpflege: Überwachung der Schnitte auf Anzeichen von Infektionen oder anderen Komplikationen.

Nachkontrollen: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, um den Heilungsverlauf zu überwachen.

Vorteile der laparoskopischen Ovarektomie

Geringere Schmerzen: Die minimalinvasive Technik führt zu weniger postoperativen Schmerzen im Vergleich zur offenen Chirurgie.

Schnellere Erholung: Kürzere Erholungszeit und schnelleres Zurückkehren zur normalen Aktivität.

Kleinere Schnitte: Weniger sichtbare Narben und geringeres Risiko von Wundinfektionen.

Bessere Sicht: Die vergrößerte Sicht durch das Laparoskop ermöglicht eine präzisere und sicherere Entfernung der Eierstöcke.

Prognose

Die Prognose nach einer laparoskopischen Ovarektomie ist in der Regel sehr gut. Die meisten Tiere erholen sich schnell und ohne Komplikationen. Die minimalinvasive Natur des Verfahrens reduziert das Risiko von Infektionen und fördert eine schnellere Heilung im Vergleich zur traditionellen offenen Chirurgie.