Die Arthroskopie ist ein minimalinvasives chirurgisches Verfahren, das zur Diagnose und Behandlung von Gelenkerkrankungen eingesetzt wird. Bei diesem Verfahren wird ein Arthroskop, ein dünnes, flexibles Endoskop mit einer Kamera und Lichtquelle, in das Gelenk eingeführt. Dies ermöglicht dem Chirurgen, das Gelenkinnere direkt zu sehen und bei Bedarf therapeutische Maßnahmen durchzuführen.

Indikationen

Diagnostische Untersuchung: Zur Untersuchung von Gelenkproblemen wie Schmerzen, Schwellungen, oder eingeschränkter Beweglichkeit, wenn bildgebende Verfahren nicht ausreichen.

Meniskus- und Knorpelverletzungen: Reparatur oder Entfernung von beschädigtem Gewebe im Knie- oder Schultergelenk.

Bänderrisse: Beurteilung und Rekonstruktion von Kreuzband- oder anderen Bänderrissen.

Entfernung von Fremdkörpern: Entfernung von freien Gelenkkörpern oder entzündetem Gewebe.

Synovialitis: Behandlung von Entzündungen der Gelenkschleimhaut.

Voruntersuchungen

Klinische Untersuchung: Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustands des Patienten und der spezifischen Gelenkprobleme.

Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen, MRT oder CT-Scans, um die genaue Diagnose und Planung der Arthroskopie zu unterstützen.

Bluttests: Zur Überprüfung der allgemeinen Gesundheit und zur Identifikation möglicher Risiken oder Komplikationen während der Operation.

Verfahren

1. Anästhesie: Lokale, regionale oder allgemeine Anästhesie, je nach Umfang des Eingriffs und Präferenz des Patienten.

2. Schnittführung: Kleine Schnitte (Portale) werden um das betroffene Gelenk gemacht.

3. Einführen des Arthroskops: Das Arthroskop wird durch einen der Schnitte in das Gelenk eingeführt. Eine sterile Flüssigkeit wird in das Gelenk gepumpt, um die Sicht zu verbessern.

4. Diagnose und Behandlung: Der Chirurg betrachtet das Gelenk auf einem Monitor und kann spezielle Instrumente durch zusätzliche Schnitte einführen, um therapeutische Maßnahmen durchzuführen, wie das Entfernen von beschädigtem Gewebe oder das Nähen von Rissen.

5. Wundverschluss: Nach Abschluss des Eingriffs werden die Schnitte mit wenigen Stichen oder Klammern verschlossen.

Nachsorge

Schmerzmanagement: Schmerzmittel und eventuell entzündungshemmende Medikamente werden verabreicht.

Bewegungseinschränkung: In den ersten Tagen nach der Operation sollte das betroffene Gelenk geschont werden.

Physiotherapie: Ist oft notwendig, um die Beweglichkeit und Muskulatur wieder aufzubauen und eine normale Funktion zu gewährleisten.

Nachkontrollen: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, um den Heilungsverlauf zu überwachen.

Vorteile der Arthroskopie

Minimalinvasiv: Weniger Gewebeschäden und schnellere Erholungszeit im Vergleich zu offenen chirurgischen Verfahren.

Geringeres Infektionsrisiko: Durch die kleinen Schnitte wird das Risiko für Infektionen minimiert.

Schnellere Rehabilitation: Patienten erholen sich in der Regel schneller und können früher mit der Rehabilitation beginnen.

Prognose

Die Prognose nach einer Arthroskopie ist in der Regel sehr gut. Die meisten Patienten erleben eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome und eine schnellere Rückkehr zur normalen Aktivität. Die minimalinvasive Natur des Verfahrens führt zu weniger Schmerzen und einer kürzeren Erholungszeit im Vergleich zu traditionellen offenen Operationen.