Die Totalendoprothese (TEP) des Hüftgelenks, auch als Hüftgelenksersatz bekannt, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem das beschädigte Hüftgelenk durch eine künstliche Prothese ersetzt wird. Dieser Eingriff wird häufig bei schweren Fällen von Hüftgelenksdysplasie, Arthrose oder anderen degenerativen Erkrankungen des Hüftgelenks durchgeführt, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.

Indikationen

Schwere Hüftgelenksdysplasie: Fälle, in denen konservative Behandlungen und andere chirurgische Eingriffe nicht erfolgreich waren.

Arthrose: Fortgeschrittene degenerative Gelenkerkrankungen, die zu starken Schmerzen und Bewegungsunfähigkeit führen.

Posttraumatische Zustände: Schwere Hüftgelenksschäden nach Unfällen oder Verletzungen.

Aseptische Femurkopfnekrose: Eine Erkrankung, bei der der Oberschenkelkopf aufgrund einer unzureichenden Blutversorgung abstirbt.

Voruntersuchungen

Klinische Untersuchung: Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustands des Tieres und der spezifischen Symptome im Hüftgelenk.

Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen und gegebenenfalls CT-Scans oder MRTs zur genauen Beurteilung des Zustands des Hüftgelenks und zur Planung der Operation.

Bluttests: Zur Überprüfung der allgemeinen Gesundheit und zur Identifikation möglicher Risiken oder Komplikationen während der Operation.

Verfahren

1. Anästhesie: Der Hund wird unter Vollnarkose gesetzt.

2. Schnittführung: Ein Schnitt wird über dem betroffenen Hüftgelenk gemacht, um Zugang zum Gelenk zu erhalten.

3. Entfernung des beschädigten Gelenks: Der Chirurg entfernt den beschädigten Oberschenkelkopf und die Hüftpfanne.

4. Vorbereitung des Knochens: Der verbleibende Knochen wird so vorbereitet, dass die künstliche Prothese stabil implantiert werden kann.

5. Einsetzen der Prothese: Die künstliche Hüftpfanne und der Oberschenkelkopf (bestehend aus Metall, Kunststoff oder Keramik) werden in den vorbereiteten Knochen eingesetzt und fixiert.

6. Wundverschluss: Die Weichteile und die Haut werden schichtweise vernäht.

Nachsorge

Schmerzmanagement: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente werden verabreicht, um postoperative Schmerzen zu lindern.

Bewegungseinschränkung: Der Hund muss für mehrere Wochen nach der Operation in seiner Bewegung eingeschränkt werden, um die Heilung zu unterstützen und eine Luxation der Prothese zu verhindern.

Physiotherapie: Gezielte physiotherapeutische Übungen sind notwendig, um die Beweglichkeit und Muskulatur wieder aufzubauen und die normale Funktion des Hüftgelenks zu fördern.

Nachkontrollen: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Röntgenkontrollen, um den Heilungsverlauf zu überwachen und sicherzustellen, dass die Prothese stabil bleibt.

Vorteile der TEP

Schmerzlinderung: Eine TEP kann erhebliche Schmerzen, die durch schwere Hüftgelenksdysplasie oder Arthrose verursacht werden, dauerhaft lindern.

Verbesserte Beweglichkeit: Der Hüftgelenksersatz stellt die normale Beweglichkeit des Gelenks wieder her und verbessert die Lebensqualität des Tieres erheblich.

Langfristige Lösung: Eine gut implantierte Prothese kann viele Jahre lang halten und bietet eine langfristige Lösung für schwere Hüftgelenksprobleme.

Prognose

Die Prognose nach einer Totalendoprothese des Hüftgelenks ist in der Regel sehr gut. Die meisten Hunde zeigen nach der Heilung eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, einschließlich erhöhter Beweglichkeit und Schmerzlinderung. Komplikationen sind selten, können jedoch Infektionen, Luxation der Prothese oder Lockerung der Implantate umfassen. Eine sorgfältige Nachsorge und regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg der Operation.