Die Laparoskopie, auch als minimalinvasive Chirurgie oder Schlüssellochchirurgie bekannt, ist ein chirurgischer Eingriff, der zur Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen in der Bauchhöhle eingesetzt wird. Bei dieser Technik werden kleine Schnitte verwendet, um spezielle Instrumente und eine Kamera in den Bauchraum einzuführen, was eine genauere und schonendere Operation ermöglicht.

Indikationen

Diagnose: Untersuchung unklarer Bauchschmerzen oder Verdacht auf Erkrankungen wie Endometriose, Zysten, Tumoren oder Verwachsungen.

Chirurgische Eingriffe: Behandlung von Erkrankungen wie Gallensteinen, Blinddarmentzündung, Leistenbrüchen, und verschiedenen gynäkologischen Problemen.

Sterilisation: Durchführung von Sterilisationen bei weiblichen Tieren.

Biopsien: Entnahme von Gewebeproben zur weiteren Untersuchung.

Voruntersuchungen

Klinische Untersuchung: Allgemeine Untersuchung des Patienten, um die Eignung für eine Laparoskopie zu bewerten.

Bildgebende Verfahren: Ultraschall, CT oder MRT zur genauen Planung des Eingriffs.

Bluttests: Zur Überprüfung der allgemeinen Gesundheit und zur Identifikation möglicher Risiken oder Komplikationen während der Operation.

Verfahren

1. Anästhesie: Der Patient wird unter Vollnarkose gesetzt.

2. Schnittführung: Kleine Schnitte (etwa 0,5 bis 1 cm) werden in die Bauchdecke gemacht.

3. Insufflation: Der Bauchraum wird mit CO2-Gas gefüllt, um Platz für die Instrumente zu schaffen und die Sicht zu verbessern.

4. Einführen des Laparoskops: Ein Laparoskop (eine dünne, beleuchtete Kamera) wird durch einen der Schnitte eingeführt, um den Bauchraum auf einem Monitor sichtbar zu machen.

5. Eingriff: Durch zusätzliche kleine Schnitte werden chirurgische Instrumente eingeführt, um den notwendigen Eingriff durchzuführen, sei es die Entfernung von Organen, das Entfernen von Tumoren, das Beheben von Verwachsungen oder das Durchführen einer Biopsie.

6. Wundverschluss: Nach Abschluss des Eingriffs werden die Instrumente entfernt und die Schnitte mit wenigen Stichen oder Klammern verschlossen.

Nachsorge

Schmerzmanagement: Schmerzmittel und eventuell entzündungshemmende Medikamente werden verabreicht.

Bewegungseinschränkung: Der Patient sollte sich einige Tage nach der Operation schonen.

Wundpflege: Überwachung der Schnitte auf Anzeichen von Infektionen oder anderen Komplikationen.

Nachkontrollen: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, um den Heilungsverlauf zu überwachen.

Vorteile der Laparoskopie

Minimalinvasiv: Geringere Gewebeschäden und schnellerer Heilungsprozess im Vergleich zu offenen chirurgischen Eingriffen.

Geringeres Infektionsrisiko: Durch die kleineren Schnitte wird das Risiko von Infektionen minimiert.

Weniger Schmerzen: Reduzierte postoperative Schmerzen im Vergleich zu herkömmlichen Operationen.

Schnellere Erholung: Patienten erholen sich in der Regel schneller und können früher wieder zu normalen Aktivitäten zurückkehren.

Bessere Visualisierung: Hochauflösende Kameras bieten eine verbesserte Sicht auf die inneren Organe, was die Präzision des Eingriffs erhöht.

Prognose

Die Prognose nach einer Laparoskopie ist in der Regel sehr gut. Die meisten Patienten erleben eine schnelle Genesung und eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome. Komplikationen sind selten, aber wie bei jeder Operation können Risiken wie Infektionen, Blutungen oder Verletzungen der inneren Organe auftreten.